Grau ist die Welt
dunkler die Nacht
ohne das Mondlicht
bin ich aufgewacht.

Ertrunken der Fisch
gestorben der Baum
ich vegetiere ganz langsam
man merkt es kaum.

Was ist eine Sonne?
War da mal Licht?
Lebe im Dunkeln,
und spüre mich nicht.

War einstens voll Leben
mit Flügeln, ganz bunt
eh die Einsamkeit mich angrub
und küsst auf den Mund.

Spür ihren Atem
mit eisigem Hauch
umfaßt meinen Körper
dringt in den Bauch.

Sie läßt mich nicht los
und kettet mich an
weil ich es so will,
zieht es mich in den Bann.

Was soll ich mit Wärme,
mit Liebe, mit Licht
mein Herz ist gebrochen
so spürt man es nicht.

Warte auf den Helden
der mich jetzt befreit
aus der Einsamkeit kalter Klaue
die Seele nicht mehr bereit.

Wo seid ihr Engel,
ihr Krafttiere und Gott
nun hänge ich hier rum
und wart auf den Tod.

Hab mein Spiel nun gespielt
und dabei heftig verloren
trage die Schulden jetzt ab
und werd wieder geboren.

Kein Thema vergessen,
Habe ich alles versucht?
Die Schwerter begraben
ist es nicht doch eine Flucht?

Der Tod erlöst mich
nimmt die Fesseln mir ab
gibt mir die Gestalt eines Leichnams
und trägt mich ins Grab.

Nach 60 Jahren komme ich wieder
die Einsamkeit nun im Herz
habe die Lehren gezogen
erlöse endlich den Schmerz.




© Balder 2004

 

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