Vollmond im Wassermann, Montag der 30. Juli 02.48 Uhr

Der Vollmond leitet das 3. Viertel des Mondzyklus ein. Die Sonne steht im 180° Winkel zum Mond, dadurch wird das Sonnenlicht durch den kompletten Mondfilter geschickt. Jeder kann es sehen, es ist hell, hat doch ein ganz anderes Licht, ermöglicht eine ganz spezielle Sichtweise. Man könnte durchaus auch sagen, wir bekommen die Möglichkeit, uns vertraute Dinge in einem anderen Licht zu betrachten. Dadurch sind Korrekturen, projektbezogene Erweiterungen, auch gerne Ergänzungen was zu fehlen scheint, möglicht. Das Projekt Leben wird erneut auf den Prüfstand gestellt, mit den Bauanleitungen verglichen, wie es sein soll. Damit ist es auch eine Zeit der Bewertung.


Welche Entscheidung hat zu welchem Ergebnis geführt? Das Vollmondlicht gibt eine klare Antwort. Für mich eine schöne Zeit des Mich-Selbst-Erkennens, aber, auch eine sehr knifflige Zeit, denn der Impuls ist gross, ein Projekt vorzeitig zu beenden, die Bauanleitung in Wut zu zerknüllen, weil man sieht, das es trotz grösster Sorgfalt nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Schon im Tarot ist die Karte “Der Mond” eine der grössten Herausforderungen, denn hier ist die allgegenwärtige Möglichkeit des Scheiterns, durch jede Zelle wahrzunehmen. Der Impuls auszuruhen, man hat doch schon viel erreicht, ist so lang schon unterwegs, der Held vergisst seinen Namen, das hilfreiche Tier wird getötet, durch das Essen einer Frucht im dunklen Reich, bleibt man dort für immer gefangen. Wie schnell vergisst man, wenn man von dieser inneren Dunkelheit gefangen ist, das das Licht, das einem wenigstens etwas Sicht gibt, nichts anderes ist, als die Sonne, also der Ort der Suche, die nur noch durch den Mond verdeckt ist. Und doch ist der Mond nicht die Sonne, denn nur die Sonne strahlt.

Der Aufbau ist getan, und erst jetzt haben wir die Zeit zu erkennen, was wir tatsächlich geschaffen haben, wir können nun spüren, wie sich unser Werk anfühlt, sehen die Flecken, auf der scheinbar weissen Weste. Wir können die Augen schliessen, wir können auf den Lichtbringer schiessen, oder uns in Dankbarkeit an das weitere Reinigen begeben, es liegt und ist alles an und in uns.

Ein schöner Aspekt auf diesem Weg des sich Ansehens, ist der Wassermannaspekt. Hier können nun neue Ideen einfliessen, man öffnet sich für neue Impulse. Nachdem wir nun ein Zwischenziel erreicht haben, sehen wir ganz plastisch, das es keine wirklichen Grenzen gibt, wir ganz neue Wege gehen können. Der Wassermann hat für mich beides, den Weg der Gemeinschaft, aber auch den Weg der Revolution, die Umwälzung des Bestehenden. Der Mond im Wassermann ist für mich der anonyme Prominente, der zu einer Gruppe dazugehören will und muss, aber sich dort auch abgrenzt. Diese eigene Revolution zuzulassen, dem eigenen Weg, auf dem man längst läuft, die Freiheit zu geben, die es braucht, um sich so zu finden, wie man es in seinen kühnsten Träumen niemals suchen würde, das ist für mich die jetzige Qualität. Jetzt ist die Zeit zu forschen, sich auszuprobieren, und immer wieder zu prüfen, bin ich das, hat das wirklich mit mir zu tun? So können wir aus dem Wust der brillianten Ideen das herausfiltern, was zu uns gehört, und das loszulassen, was vorbei ist, das loszulassen was nicht zu unserem Höchstmöglichbesten ist.

Als nächstes haben wir es mit einem Mondtag zu tun, dem Tag also, der an sich schon für die Mondenergie steht. In der Ritualarbeit verbindet man sich hier sehr gerne mit seiner weiblichen Seite, dem Teil von mir, der empfangend, intuitiv und unbewusst ist. Statt zu machen, lasse ich es zu, dass die Dinge einfach geschehen, so wie es das Leben für mich vorgesehen hat. Für einen Mann ist dieser Prozess zunächst ungewohnt, und wieder finde ich im Tarot dieses Bild im Gehängten sehr plastisch dargestellt. Es hängt hier ein Mann, mit dem Kopf nach unten, wenn man die Karte umdreht, im Prinzip recht entspannt. Gleichzeitig fällt einem sofort so das Phallussymbol des Kreuzes auf, und das Bild des unerregten Mannes, scheinbar ein etwas abwegiges Bild, denn es ist ja die Zusatzkarte des Mannes, also so, wie er sonst nicht ist. Du hängst einfach da, und kannst nichts tun, wahrscheinlich noch nicht einmal klagen, für viele Menschen ein ziemlich grausliges Szenario. Das Bild mit dem hängenden Mann, ja, da ist der Weg zur Schöpfungsgeschichte, oder vielleicht besser der Findungsgeschichte der Runen nicht weit. Vom eigenen Speer durchbohrt, auch schön.

In der Zahl 30 steckt die Zahl 3 und die Zahl, die man sehr oft schreibt, aber selten spricht, die Null. Die 3 ist die göttliche Zahl, ein weiteres Problem des Gehängten, das die 3, also die Göttliche Zahl unter der 4, der irdischen Zahl steht.

Auch die Uhrzeit 2.48 weisst auch diese Zahl hin, fällt sie in den Herrschaftsbereich der N-Rune, also dann, wenn die 3 Nornen die Schöpfung betreten. Das ist ein sehr spannender, ja fast menschlicher Bereich, denn hier werden die Schicksale miteinander verwoben, alles was geschehen ist, bildet einen Teil einer sich ständig ändernden Gegenwart. Vergangenheit ist niemals vorbei, zumindest die Essenz nicht, sondern sie bildet einen aktiven Teil der Gegenwart, aus deren Muster sich die Zukunft formt. Sind es nicht diese 3 Hauptwurzeln, die die Weltenesche Yggdrasil aus einem Brunnen mit Wasser versorgen?

Die 3 Nornen, Urd, der Ursprung der Existenz, Verdandi, das Werdende, und Skuld, das was sein wird, befinden sich nicht nur im Universum, sondern auch in uns selbst. Anders ausgedrückt, jeder webt seinen eigenen Teppich des Schicksals aufgrund unserer Handlungen, und gerne auch dem Unterlassen. Für Viele verursacht dieser Gedanke Stress, denn Zeit ist der Zwang, er bestimmt die Dauer unserer Existenz.

Die N-Rune steht für die Notwendigkeit der Reibung, des Widerstandes, bevor die Manifestation erfolgen kann, die Reibung, die das innere Feuer entzündet, eine Macht in uns, die wir dann rufen, wenn wir in schwierigen Situationen sind, wenn wir Dinge aushalten müssen, wie eben das Hängen an einem Kreuz, die Macht, die uns den Vorteil verschafft, wenn wir mehr Energie benötigen, den letzten Anstieg im Vollmondlicht, bevor wir endlich die Sonne aufgehen sehen, und damit nach langem Wege, das scheinbar Unmögliche erreicht haben, uns selbst gefunden zu haben.

Vollmondräucherung:
Weihrauch
Myrrhe
Benzoe Siam
Weisses Sandelholz
Gardenienblüte
Iris
Thymian
Mohnsamen
Rosenblüten


mit dem Aspekt des Wassermanns

Kampfer
Alant
Melisse
Eukalyptus


und dem Aspekt der N - Rune

Nelke
Ackergauchheil
Adlerholz
Alrauneblätter (!)
Apfel
Angelikawurzel
Ulme
Damiana
Drachenblut